Cambridge-Test/Fitnesstest

Das Brachycephale Obstruktive Atemwegsyndrom (BOAS) kommt bei Hunden verschiedener Rassen mit ausgeprägter Brachycephalie (Kurzköpfigkeit) vor und steht im Zentrum der Diskussion um erblich bedingte Krankheitsmerkmale. Der VDH sieht folgende Gesundheitstests zur Untersuchung auf BOAS vor:

 

Cambridge-Test

Im Rahmen der internationalen Kooperation mit den führenden europäischen FCI-Mitgliedsverbänden hat sich der VDH in der Sektion Europa erfolgreich für die Einführung des Cambridge-Tests eingesetzt. Alle nationalen Zuchtverbände in Europa werden künftig das Cambridge Respiratory Function Grading Scheme (RFGS) als Standard für Zuchtempfehlungen in Bezug auf BOAS-bedingte Gesundheitsprobleme bei Möpsen, Englischen Bulldoggen und Französischen Bulldoggen unterstützen und umsetzen.

Sie möchten mehr über den Hintergrund und Ablauf der Untersuchung erfahren? Wir haben Ihnen die häufigsten Fragen & Antworten zusammengefasst: FAQ Cambridge Test

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VDH-Fitnesstest

Der laufbandgestützte VDH-Fitnesstest wurde unter Federführung der Tierärztlichen Hochschule Hannover zur Untersuchung brachycephaler Hunde auf BOAS entwickelt. Er liefert Informationen über das Vorliegen der Erkrankung, die im Rahmen von therapeutischen Entscheidungen und Zuchtentscheidungen genutzt werden können.

Der VDH-Fitnesstest ist in verschiedenen Tierarztpraxen und Kliniken verfügbar.

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Erfolgreiche Einführung des "Cambridge-Test" in Deutschland

Am 09. September 2023 konnte nun ein wichtiger Schritt bei der Einführung eines neuen Untersuchungsverfahrens in Deutschland getan werden: Zu diesem Datum kamen in Hannover 25 Tierärzte zur Einführung des Respiratory Functional Grading Scheme („Cambridge-Test“) zusammen. Es handelt sich dabei um ein international etabliertes Untersuchungsverfahren zur Identifikation von Hunden mit einem Brachycephalen Obstruktiven Atemwegssyndrom (BOAS). Dr. Jan-Peter Bach hat in einer Ausgabe des VDH-Magazins "Unser Rassehund" von der Einführung des Tests berichtet.

Fragen & Antworten

Allgemeines

Hier finden Sie  Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema BOAS Gesundheitstests. Sollten Sie ein Anliegen haben welches hier noch nicht erläutert wurde, schreiben Sie uns gerne.

Mit den neu eingeführten Tests stellen wir unseren Züchtern und Ausstellern brachycephaler Rassen effektive und nicht invasive Untersuchungsmethoden zu Diagnose oder Ausschluss des Vorliegens von BOAS zur Verfügung. Diese Tests können zu einer verbesserten Zuchtauswahl und der Umsetzung relevanter rechtlicher Vorgaben in Zucht und Ausstellungswesen beitragen.

Wir gehen davon aus, dass diese Methode ein wichtiger Schritt für eine Zucht gesunder brachycephaler Hunde sind und weitreichende und weniger geeignete Maßnahmen durch den Gesetzgeber, wie Rasseverbote oder Zuchtverbote anhand anatomischer Kriterien wie Nasenlänge, die keine zuverlässige Aussage über die Atemfunktion ermöglichen, durch die neuen Tests abgewendet werden können.

Das Brachycephale Obstruktive Atemwegsyndrom (BOAS) kommt bei Hunden verschiedener Rassen mit ausgeprägter Brachycephalie (Kurzköpfigkeit) vor und steht im Zentrum der Diskussion um erblich bedingte Krankheitsmerkmale.

Ziel des Cambridge-Tests und des VDH-Fitnesstests ist es die Atemfunktion von Hunden ausgeprägt brachycephaler Rassen zu untersuchen. So können Hunde ohne Einschränkung der Atemfunktion für die Zucht identifiziert werden.

Cambridge-Test

Der Test ist zugelassen für Hunde der Rassen Mops, Englische und Französische Bulldogge. In Deutschland darf die Untersuchung auch bei Hunden der Rasse Continental Bulldog durchgeführt werden. Diese sind nach aktuellen Erkenntnissen kaum von BOAS betroffen, die FCI schreibt die Durchführung geeigneter Untersuchungen jedoch als Bedingung für die offizielle Anerkennung der Rasse über Deutschland und die Schweiz hinaus vor.

Beim Cambridge-Test wird der untersuchte Hund einer kontrollierten, submaximalen Belastung unterzogen. Dazu wird er über 3 Minuten vom Halter oder einem Mitglied des Untersuchungsteams im Trab bewegt.

Vor und nach der Untersuchung wird der Hund von einem speziell für diese Untersuchung ausgebildeten Tierarzt untersucht. Entscheidender Teil der Untersuchung ist das Abhören im Bereich des Kehlkopfes (pharyngo-laryngeale Auskultation, s. Foto). 

Da es sich um eine submaximale Belastung handelt, ist der Test für die allermeisten Hunde problemlos zu bewältigen. Von BOAS betroffene Hunde zeigen nach der Belastung verstärkt Atemgeräusche. Studien haben gezeigt, dass eine 3-minütige, leichte Belastung ausreichend ist, um diese Atemgeräusche hervorzurufen. Hunde, die bereits vor Belastung bestimmte Atemgeräusche oder Zeichen von Atemnot zeigen, werden nicht belastet, sondern müssen direkt als Grad 3 (stark betroffen) eingestuft werden.

Dem Hund wird nach der Untersuchung ein Ergebnis (Grad 0 bis Grad 3) zugewiesen. Entscheidend für die Bewertung sind die festgestellten Atemgeräusche, das gezeigte Atemmuster (insbesondere mögliche Anzeichen von Atemnot) oder das Vorkommen einer Blaufärbung der Schleimhäute (Zyanose) oder einer Art Schwächeanfall (Synkope).

Punkte, die im Zusammenhang mit der Untersuchung beachtet werden sollten, sind u. a. folgende: Hunde müssen über 12 Monate alt sein, um ein offizielles Untersuchungszeugnis zu erhalten. Die genauen Intervalle, in denen die Untersuchungen in den einzelnen Vereinen durchgeführt werden, sind den Regularien der Vereine zu entnehmen. Die Cambridge-Arbeitsgruppe empfiehlt eine Untersuchung vor dem ersten Zuchteinsatz und eine Wiederholungsuntersuchung nach spätestens zwei Jahren.