Zucht im VDH

Über 250 verschiedene Hunderassen werden in den Zuchtvereinen des VDH betreut und unter strengen Kontrollen gezüchtet. Der VDH hat die Zucht gesunder und verhaltenssicherer Rassehunde zum Ziel. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Züchter, die im VDH organisiert sind, Sachkunde erwerben und nachweisen, die Zucht-Regeln des VDH einhalten und Kontrollen ihrer Zucht akzeptieren.

 

Was bedeutet aus kontrollierter VDH-Zucht?

Den VDH und seine Mitgliedsvereine zeichnet aus, dass sie sich für eine strenge Regelung der Zucht (s. VDH-Zucht-Ordnung) entschieden haben, in der Gesundheit und Tierschutz einen hohen Stellenwert haben. Bis Sie einen Welpen bei einem VDH-Züchter mit dem entsprechenden Qualitätssiegel erhalten, muss der Züchter mit seinem Hund verschiedene Prüfungs- und Kontrollebenen durchlaufen.

Warum gibt es diese strengen Regeln und Kontrollen?

Die strengen Regeln und Kontrollen im VDH und der ihm angeschlossenen Vereine dienen dazu, dass möglichst gesunde und dem Rassebild entsprechende Hunde gezüchtet werden, die Tiere artgerecht gehalten und ernährt werden, eine fachgerechte medizinische Versorgung erhalten und als Welpen in einem Umfeld aufwachsen, das ihnen in jeder Hinsicht optimale Entwicklungsbedingungen bietet. Dies dient dem Wohl des einzelnen Tieres aber auch dem der ganzen Rasse.

Darüber hinaus bieten diese strengen Regeln und Kontrollen einem Hundekäufer die Sicherheit, dass sein Züchter alles, was derzeit möglich ist, für die körperliche und seelische Gesundheit seiner Tiere getan und so die Voraussetzungen für ein möglichst langes und glückliches Leben des Hundes an der Seite seines Menschen geschaffen hat. Eine Garantie kann es dafür aber - selbst mit strengsten Regeln und Kontrollen - natürlich nicht geben. Denn die Natur und das Leben bleiben nun einmal unberechenbar.

Welche Rolle spielen die Rassestandards?

Rassestandards bezeichnen die festgeschriebenen, charakteristischen Merkmale bzw. den Idealtyp einer Rasse. Sie werden in den Ursprungsländern der jeweiligen Hunderassen festgelegt. Der Weltverband FCI (Fédération Cynologique Internationale) führt für über 350 verschiedene Hunderassen entsprechende Standards. Diese werden häufig kritisiert und als Ursache für Defektzuchten gesehen. Tatsächlich gibt es in einigen Rassestandards Formulierungen, die so interpretiert werden können, dass Merkmale gefordert werden, die zu Schmerzen oder Leiden beim Tier führen können. 

Eine Änderung insbesondere internationaler Standards durch den VDH ist nicht möglich. Dies müsste in den Ursprungsländern der jeweiligen Rassen erfolgen. Zur Vermeidung von Defektzuchten ist es daher unbedingt notwendig, die Rassestandards national so auszulegen, dass die deutschen Tierschutzvorschriften eingehalten werden. Bei der Auslegung von Rassestandards müssen gesundheitliche Kriterien Vorrang vor Äußerlichkeiten haben. Daher weichen die Zuchtbestimmungen des VDH und seiner Mitgliedsvereine in solchen Fällen von Rassestandards ab.  

Das VDH-Gütesiegel

Darüber hinaus beobachtet der VDH Entwicklungen im Bereich der Hundezucht kritisch. Er zeigt gegebenenfalls Probleme auf und unterstützt Strategien, um diese zu lösen. Alle Züchter im VDH sind verpflichtet, sich an die Regeln zu halten und Kontrollen ihrer Zucht zu akzeptieren. Dafür stellt der VDH den Züchtern sein gesammeltes Wissen und seine Kontakte in die Wissenschaft zur Verfügung. All dies dient dazu, die Zucht reinrassiger, gesunder, verhaltenssicherer und sozialverträglicher Hunde zu fördern.

Etwa ein Viertel der pro Jahr in Deutschland verkauften Rassehunde stammt aus VDH-Zuchten. Das heißt aber auch: Drei Viertel werden aus dem Ausland importiert oder stammen überwiegend aus unkontrollierter Zucht.

1. Ausbildung

Am Anfang steht die Qualifikation. Die angehenden Züchter müssen sich zunächst fortbilden und das Basiswissen für die Zucht von Hunden erlangen.

2. Abnahme der Zuchtstätte

Ein ausgebildeter Zuchtwart des Rassehundezuchtvereins kontrolliert die Zuchtstätte des Züchters. Diese muss die strengen Vorgaben der Zuchtordnung und des Tierschutzgesetzes erfüllen.

3. Zuchtzulassung

Bei der Zuchtzulassung prüfen Experten, ob die Hunde für die Zucht geeignet sind. Dazu werden Erscheinungsbild und das Verhalten des Hundes bewertet und es müssen entsprechende Gesundheitszeugnisse von Tierärzten vorgelegt werden.

4. Zuchtlenkung

Die Zuchtvereine haben Zugriff auf die Gesundheitsdaten der Hunde und prüfen, ob die Verpaarung von Rüde und Hündin zulässig ist oder die Gefahr von Erbkrankheiten besteht.

5. Wurfabnahme

Bei der Wurfabnahme prüft der Zuchtwart den Zustand der Mutterhündin und der Welpen. Dies wird in einem Protokoll dokumentiert und dem Zuchtverein vorgelegt.

6. Tierärztliche Versorgung

Durchgecheckt und gekennzeichnet: Die Welpen werden geimpft, entwurmt und eindeutig mittels Mikrochip gekennzeichnet.

7. Besuch beim Züchter

Bevor ein Züchter seinen Welpen verkauft, wird er die Welpenkäufer vorher ausgiebig nach ihren Lebensverhältnissen und den Haltungsbedingungen für den Welpen befragt haben. Ein guter Züchter interessiert sich dafür, an wen er einen Hund verkauft.

8. Ein neues Familienmitglied

Ein neues Familienmitglied: Mit dem Welpen beginnt ein neuer spannender Lebensabschnitt. Der VDH-Ahnennachweis gewährleistet die Durchführung strenger Wurf- und Zuchtkontrollen.

Was ist Qualzucht?

Es gibt unter Hundehaltern kaum ein Thema, das so emotional diskutiert wird, wie das Thema Qualzucht. Was genau ist aber damit gemeint? Und wie können Hundeinteressenten sicherstellen, dass ihr Hund von einem verantwortungsvollen Züchter kommt? Antworten auf diese Fragen finden Sie unter dem nachfolgenden Link.