Neues Consensus Statement zur Leptospirose

| Aus der Wissenschaft

Häufig gibt es in der Tiermedizinischen Wissenschaft – wie in anderen Wissenschaftsgebieten auch – unterschiedliche Meinungen. Eine gute Orientierungshilfe für Tierärzte bieten die Consensus Statements des American College of Veterinary Medicine, in denen weltweit führende Experten ihre Meinung zu vielen wichtigen Themen äußern.

 

Ein solches aktualisiertes Consensus Statement wurde Ende letzten Jahres zur Leptospirose verfasst und enthält auch für Hundehalter viele interessante Informationen. Die Experten des American College äußern in dem aktualisierten Statement klar, dass aus ihrer Sicht aufgrund des weltweiten Vorkommens der Leptospirose grundsätzlich für alle Hunde ein Infektionsrisiko besteht. Sie unterstreichen, dass die Erkrankung aufgrund der vielen möglicherweise befallenen Organe (am häufigsten Leber und Milz, aber auch die Lunge und andere Organe können betroffen sein) ein variables klinisches Bild hat und die sichere Diagnose in vielen Fällen nicht einfach zu stellen ist. 

Da trotz bester antibiotischer und unterstützender Behandlung mit geeigneten Infusionen bis zur möglichen Dialyse auch weiterhin viele erkrankte Hunde versterben, bleibt die Impfung die wichtigste Schutzmaßnahme für unsere Hunde. Sie sollte auch weiterhin ab der 12 Lebenswoche jährlich durchgeführt werden. Da es unterschiedliche Untertypen von Leptospiren (sog. Serovare) gibt, und nicht jeder Impfstoff vor jedem Serovar schützt, ist die Auswahl eines geeigneten, möglichst polyvalenten (gegen mehrere Serovare schützenden) Impfstoffes von großer Wichtigkeit. Hier macht es für Hundehalter sicherlich Sinn, sich bzgl. eines geeigneten Impfstoffes durch Ihren Tierarzt beraten zu lassen. 

 

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