Impfungen sind eine hervorragende Möglichkeit, Hunde vor bestimmten, schweren Infektionskrankheiten zu schützen. Aber was ist mit möglichen Nebenwirkungen? Egal, ob Sie Züchter oder Besitzer sind, es ist wichtig, dass Sie wissen, welche Impfungen empfohlen werden, wann Ihr Welpe geimpft werden sollte und wie Sie Ihren Hund schützen können.
Impfungen

Warum sollten Hunde geimpft werden?
Indem Sie Ihren Hund impfen, können Sie ihn vor einigen schwerwiegenden Infektionskrankheiten schützen. Nur durch weitreichende Impfprogramme ließ sich das Vorkommen dieser Erkrankungen in der Hundepopulation weit zurückdrängen. Um auch junge Hunde zu schützen, die häufig besonders anfällig für Infektionskrankheiten sind, ist es wichtig, ist es wichtig, bereits im Welpenalter mit dem Impfen zu beginnen. Danach können die Impfungen in regelmäßigen Intervallen aufgefrischt werden.
Wann sollten Welpen erstmals geimpft werden?
Die Entscheidung, ob geimpft werden soll und wann das passieren sollte, sollten Sie immer in Absprache mit Ihrem Tierarzt treffen. In den allermeisten Fällen erhalten Welpen ihre erste Impfung im Alter von 8 Wochen, also noch bei ihrem Züchter. Für die Fortsetzung der Impfungen, die in der Regel ab der 12. Lebenswoche vorgenommen werden, sind dann meist schon die neuen Besitzer zuständig. Wenn Sie einen Welpen aufnehmen, lassen Sie sich auf jeden Fall über seinen Impfstatus informieren und besprechen Sie das Thema Impfungen beim ersten Besuch bei Ihrem Tierarzt.
Gegen welche Krankheiten sollten Hunde geimpft werden?
Es gibt eine ganze Reihe von Impfungen, von denen viele nicht für alle Hunde notwendig oder sinnvoll sind. Eine hervorragende Grundlage für die Entscheidung, welche Impfungen Ihr Hund erhalten sollte, bieten die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinär (StiKo Vet). Nach Ihren Empfehlungen sollte jeder Hund zu jeder Zeit gegen die folgenden Infektionskrankheiten geschützt sein:
- Staupe
- Parvovirose
- Leptospirose
Weitere Krankheiten, gegen die ein Impfschutz für viele Hunden sinnvoll ist, sind:
- Tollwut
- Hepatitis contagiosa canis
- Parainfluenza
- Bordetella.
Im Einzelfall lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, welche Impfungen Ihr Hund erhalten sollte.
Ist es verboten, seinen Hund nicht zu impfen?
Es ist in Deutschland nicht gesetzlich vorgeschrieben, dass Hunde geimpft werden müssen. Die meisten Hundebesitzer impfen ihre Hunde jedoch, um sie vor ansteckenden Krankheiten zu schützen und auch, um eine Populationsimmunität für andere Hunde zu schaffen, die möglicherweise anfälliger für diese Krankheiten sind.
Häufig ist der Nachweis über bestimmte Impfungen auch eine Voraussetzung für die Teilnahme an Hundeveranstaltungen, Welpengruppen, die Unterbringung in einer Hundepension oder auch für Auslandsreisen.
Welche Impfungen sind im VDH Pflicht?
Der VDH folgt in seinen Regularien den Impfempfehlungen der StiKo Vet. Entsprechend sind die von der StiKo Vet empfohlenen Impfungen für alle im VDH geborenen Hunde Pflicht. Wenn ein Welpe von einem VDH-Züchter in den eigenen Haushalt einzieht, ist also sichergestellt, dass dieser Welpe den notwendigen Impfschutz besitzt.
Wofür benötigt mein Hund eine Tollwutimpfung?
Auch wenn die Tollwutfälle bei Hunden in Deutschland sehr selten geworden sind, gibt einige gute Gründe, seinen Hund gegen die Krankheit impfen zu lassen: Zunächst sind viele Auslandsreisen für Hunde nur mit einem gültigen Tollwut-Impfschutz möglich. Außerdem sind Hunde, die Kontakt zu seuchenverdächtigen Tieren hatten, bei vorhandenem Impfschutz rechtlich nach der Tollwutverordnung bessergestellt und müssen entsprechend weniger drastische Maßnahmen aufgrund des stattgefundenen Kontakts befürchten. Auch für eine Teilnahme an Hundeveranstaltungen ist eine Tollwutimpfung in vielen Fällen Pflicht.
Was gibt es bei der Leptospirose-Impfung zu beachten?
Die Leptospirose ist eine weltweit (auch in Deutschland) vorkommende Infektionskrankheit, die verschiedene Organsysteme wie die Nieren, die Leber aber auch den Atemtrakt betreffen kann und in der Regel zu schweren, nicht selten lebensbedrohlichen Erkrankungen führt. Von daher ist eine Impfung gegen die Leptospirose nicht nur zum Schutz der Hundepopulation sondern auch für die Gesundheit Ihres Hundes selbst zu empfehlen.
Bei der Leptospirose ist es wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene „Erregertypen“ (Serovare) gibt, die regional unterschiedlich häufig vorkommen. Optimal geschützt werden Hunde mit sogenannten polyvalenten Impfstoffen, die gegen mehrere dieser Serovare schützen. Hier kann es Sinn machen, den impfenden Tierarzt einmal zu dem eingesetzten Impfstoff zu befragen. Während bei vielen anderen Erkrankungen länger wirksame Impfstoffe erhältlich sind, muss die Leptospirose-Impfung jährlich wiederholt werden.
Wie häufig müssen Impfungen bei Hunden aufgefrischt werden?
Auch zur Häufigkeit der Impfungen gibt es Empfehlungen der StiKo Vet. Nach erfolgter Grundimmunisierung (erste Impfung und darauf folgende kurzfristige Auffrischungen im Welpen- und Junghundalter) reicht es bei den meisten Impfungen aus, diese alle drei Jahre zu wiederholen. Die Leptospirose sollte jährlich aufgefrischt werden.
Wie hoch ist das Risiko von Nebenwirkungen durch die Impfung?
Immer wieder werden Impfungen bei Hunden mit verschiedenen Nebenwirkungen in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist das Auftreten von Nebenwirkungen durch Impfungen auch nie vollständig auszuschließen. In den wenigsten Fällen lässt sich jedoch wirklich ein Zusammenhang zwischen vermuteten Impf-Nebenwirkungen und einer erfolgten Impfung nachweisen. Die meisten Experten gehen daher davon aus, dass die angewandten Impfungen in der Regel gut verträglich sind und ihr Nutzen das Risiko von Nebenwirkungen um ein Vielfaches übersteigt.
Sind Antikörper-Untersuchungen eine Alternative zur Impfung?
Antikörper(Titer)-Untersuchungen sind Bluttests, mit denen festgestellt werden kann, ob und in welchem Maße Ihr Hund Antikörper gegen eine Krankheit hat. Da mit einem Titer-Test ein bestimmter Aspekt der Immunität überprüft werden kann, werden sie als Alternative zur jährlichen Auffrischungsimpfung diskutiert.
Für einige Krankheiten kann eine Antikörper-Bestimmung möglicherweise tatsächlich eine Alternative zur Auffrischung der Impfung sein. Für andere Erkrankungen macht dies nach aktuellem Kenntnisstand keinen Sinn, da der Impfschutz recht kurz ist oder der messbare Antikörper-Titer schlecht mit dem tatsächlichen Schutz vor einer Erkrankung übereinstimmt.
Aufgrund der mit Titer-Bestimmungen verbundenen wiederholten Blutentnahmen, der daraus resultierenden Belastungen für die Tiere und der mit der Untersuchung verbundenen Kosten empfiehlt die StIKo jedoch in der Regel auch weiterhin die Anwendung der bewährten Impfschemata. Ihr Tierarzt berät Sie sicher gerne über das individuell richtige Vorgehen für Ihren Hund.