Die Babesiose ist eine durch Zecken übertragbare Infektionskrankheit. Sie gilt traditionell als „Reisekrankheit“, also als eine Krankheit, mit der sich Hunde auf Auslandsreisen (z. B. in den Mittelmeerraum) infizieren können. Aber stimmt diese Einschätzung? Oder sind auch Hunde in Deutschland gefährdet? Diese und weitere Informationen finden Sie hier.
Babesiose

- Was ist die Babesiose?
- Was geschieht bei einer Babesieninfektion?
- Was sind die Symptome einer Babesiose beim Hund?
- Wie wird die Babesiose beim Hund diagnostiziert?
- Wie wird die Babesiose beim Hund behandelt?
- Können Menschen sich mit Babesiose infizieren?
- Können sich Hunde in Deutschland mit Babesiose infizieren?
- Wie schütze ich meinen Hund am besten vor einer Babesiose?
Was ist die Babesiose?
Die Babesiose des Hundes ist eine durch die Zecke Dermacentor reticulatus übertragene Erkrankung. Krankheitsauslöser sind Babesien, einzellige Parasiten, die in den roten Blutkörperchen von Wirbeltieren wie dem Hund, aber beispielsweise auch bei Menschen leben und diese zerstören können.
Was geschieht bei einer Babesieninfektion?
Die Infektion erfolgt über einen Zeckenstich. Die Parasiten befallen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich sind, und zerstören diese. Die Übertragung dauert dabei einige Stunden, was die Prophylaxe einer Infektion durch geeignete Medikamente (s. u.) vereinfacht.
Was sind die Symptome einer Babesiose beim Hund?
Typische Symptome einer Babesiose beim Hund sind Lethargie, mangelnder Appetit, Fieber und – bedingt durch die Zerstörung roter Blutkörperchen – rötlicher Urin und blasse Schleimäute. Besonders, wenn im Vorfeld des Auftretens dieser Symptome ein Zeckenstich beobachtet wurde, muss an eine Babesiose als Grund für die Probleme gedacht werden.
Wie wird die Babesiose beim Hund diagnostiziert?
Nachdem eine Verdachtsdiagnose anhand der Symptome und der veränderten Blutwerte gestellt wurde, wird die Infektion über geeignete diagnostische Verfahren nachgewiesen. In den meisten Fällen ist ein Nachweis in einem Blutausstrich möglich. Bei niedriger Parasitendichte gelingt der Nachweis ggf. nur mittels PCR-Test.
Wie wird die Babesiose beim Hund behandelt?
Die Therapie besteht aus einer Behandlung der Babesieninfektion mit geeigneten Antiprotozoika (Medikamenten, die gegen die einzelligen Parasiten wirken) und einer unterstützenden Therapie (z. B. Bluttransfusionen, bei starker Blutarmut). Da es sich um eine potentiell lebensbedrohliche Krankheit handelt, sollte sie so schnell wie möglich begonnen werden.
Können Menschen sich mit Babesiose infizieren?
Es gibt Babesienarten, die für Menschen gefährlich sind. Sie unterscheiden sich allerdings von den Babesienarten des Hundes, so dass für Menschen nach aktuellem Kenntnisstand kein Risiko besteht, sich mit den Babesien Ihres Hundes zu infizieren.
Können sich Hunde in Deutschland mit Babesiose infizieren?
Ja, eine Ansteckung ist nicht nur im Ausland möglich. Traditionell gilt die Babesiose des Hundes zwar als Reisekrankheit – also als eine Krankheit, mit der der Hund sich auf Auslandsreisen (zum Beispiel in den Mittelmeerraum) infizieren kann. Es werden allerdings in der tiermedizinischen Literatur immer mehr Fälle bekannt, in denen sich Hunde ohne Auslandsreisen „autochthon“ („heimisch“, also in Deutschland) infiziert haben. Daher ist es auch ohne Auslandsreisen wichtig, seinen Hund vor einer Infektion mit Babesien zu schützen.
Wie schütze ich meinen Hund am besten vor einer Babesiose?
Der beste Schutz ist eine effektive Zeckenprophylaxe. Neben dem Absuchen des Hundes nach Spaziergängen können hier auch geeignete Antiparasitika zum Einsatz kommen. Wichtig ist hierbei, dass diese Medikamente entweder eine repellierende (also „abschreckende“) Wirkung auf Zecken haben, so dass es gar nicht erst zum Zeckenstich kommt, oder die Zecken so schnell abtöten, dass diese keine Babesien übertragen können. Auf dem Wirkstoff Fipronil basierende Präparate beispielweise bieten aufgrund ihrer langsam einsetzenden Wirkung keinen zuverlässigen Schutz vor einer Babesiose.