Alte Hunde

Wie an uns Menschen geht ein hohes Alter auch an unseren Hunden nicht spurlos vorbei. Viele bewegen sich weniger und zeigen weniger Spielfreude, was zu einer Gewichtzunahme führen kann. Auch das Seh- und Hörvermögen nimmt bei vielen älteren Hunden ab, wodurch sie in Alltagssituationen manchmal überrascht und überfordert sein können. Doch auch viele Krankheiten können bei Hunden im Alter auftreten und ihre Auswirkungen sind nicht immer leicht vom normalen Alterungsprozess zu unterscheiden. Viele wichtige Informationen zum richtigen Umgang mit älteren Hunden finden Sie in diesem Beitrag.

Ab wann ist ein Hund alt?

Diese Frage ist von Hund zu Hund sehr individuell unterschiedlich zu beantworten. Große Hunde altern häufig deutlich schneller als kleinere. Um eine einfach anwendbare Abstufung zu ermöglichen, wird in einer tierärztlichen Publikation beispielsweise in kleine Hunde (< 15 kg, „alt“ ab 12 Jahren), mittelgroße Hunde (15-45 kg, „alt“ ab 8-10 Jahren) und große Hunde (> 45 kg, „alt“ ab 6-8 Jahren) unterschieden.

Auch wenn solche einfachen Faustformeln das genaue biologische Alter natürlich nicht korrekt abbilden können und Alterungsprozesse sich beim Hund individuell stark unterscheiden können, ermöglichen solche Einteilungen eine erste grobe Einschätzung, ab wann ein Hund als alt anzusehen ist.

Woran erkenne ich, dass mein Hund alt wird?

Mögliche Folgen eines erhöhten Lebensalters bei Hunden sind u.a.:

  • Reduzierter Appetit
  • Mangelnde Bewegungsfreude
  • Lethargie
  • Eine erhöhte Wasseraufnahme (z. B. durch Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine chronische Nierenerkrankung)
  • Gewichtszu- oder abnahme
  • Schwierigkeiten beim Harn- oder Kotabsatz
  • Schwierigkeiten mit dem Treppensteigen oder dem Springen ins Auto
  • Haarausfall und Farbveränderungen des Fells

Wenn Sie solche Veränderungen beobachten, ist es von großer Wichtigkeit, herauszufinden, ob diese Teil eines normalen Alterungsprozesses sind, oder eine krankhafte Ursache haben. Sprechen Sie dazu auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt.

Warum kann sich das Körpergewicht bei älteren Hunden ändern?

Viele Hunde bewegen sich im Alter weniger. Dadurch und durch einen reduzierten Stoffwechsel verbrauchen sie weniger Energie und können zusätzliche Körpermasse zulegen. Andere Hunde haben weniger Appetit und nehmen ab. Zunächst ist es wichtig, in Erfahrung zu bringen, ob es sich um normale Folgen des Alterungsprozesses handelt, oder ob Krankheiten ursächlich für die Veränderungen sind (s. o.). Und dann sollte einer übermäßigen Gewichtszu- oder abnahme natürlich mit geeigneten Maßnahmen entgegengewirkt werden. In vielen Fällen kann das durch eine Umstellung auf ein anderes Futter geschehen. Bei all diesen Herausforderungen hilft Ihnen Ihr Tierarzt.

Welche Krankheiten können bei alten Hunden auftreten?

Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen bei Hunden, die im Alter vermehrt auftreten. Das schließt natürlich degenerative (verschleißbedingte) Erkrankungen wie z. B. Arthrose, altersbedingte Taubheiten oder im Alter zunehmend auftretende Herzklappendefekte ein. Aber auch viele Arten von Krebs bei Hunden vermehrt im Alter auf. Das schließt sogenannte Lipome (gutartige Fettgeschwulste der Haut), aber auch viele bösartige Krebsarten ein. Auch das Risiko für viele  Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus ist im Alter erhöht. Um diese Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und in Erfahrung zu bringen, wie gefährlich sie im Einzelfall sind, führt der Weg mit alten Hunden oft häufiger zum Tierarzt als mit Hunden mittleren Alters.

Wie kann Arthrose bei alten Hunden behandelt werden?

Eine ursächliche Therapie der Arthrose gibt es leider nicht. Es gibt allerdings viele Ansätze, wie sie die damit befundenen Beschwerden für Ihren Hund minimieren und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können. Dadurch lässt sich für viele betroffene Hunde eine erhebliche Verbesserung erreichen.

Welche Vorsorgeuntersuchungen machen bei alten Hunden Sinn und wie häufig sollten Sie durchgeführt werden?

Nach Ansicht der meisten Tierärzte ist für einen Hund mittleren Alters, der keine Anzeichen von Krankheit zeigt, die jährliche tierärztliche Kontrolle im Rahmen der Impfuntersuchung oft ausreichend. Für ältere Hunde werden oft häufigere Kontrollen (z. B. alle 6 Monate) und eine zusätzliche, jährliche Blutuntersuchung zur Kontrolle einiger wichtiger Blutzellen und Stoffwechselparameter empfohlen. Bezüglich Art und Umfang des für Ihren Hund richtigen Alterschecks, berät Sie sicher gerne der Tierarzt Ihres Vertrauens.

Müssen alte Hunde noch geimpft und gegen Parasiten behandelt werden?

Wie auch bei jüngeren Hunden muss die Entscheidung, welche Impfungen und Antiparasitika für Ihren Hund die richtigen sind, in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt erfolgen. Allerdings gilt auch für ältere Hunde, dass die Vorteile einer angemessenen Impf- und Parasitenprophylaxe in den allermeisten Fällen überwiegen. Es spricht entsprechend viel dafür, diese Vorsorgemaßnahmen auch bei älteren Hunden weiter regelmäßig durchzuführen.